Stolperschwelle am "Lebensbornheim Sonnenwiese"
Die Akteure der Initiativgruppe "Lebensbornheim Sonnenwiese" organisierten am 27.11.2017 die feierliche Verlegung der Stolperschwelle durch den Kölner Künstler Gunter Demnig, sowie die Einweihung der Informationstafel durch die Schüler des Internationalen Gymnasiums Geithain.
Damit ist es in Kohren-Sahlis gelungen, eine Gedenkkultur zu schaffen, die für die Betroffenen und deren Angehörige einen Ort des Erinnerns darstellt. Trotzdem bleiben die Narben auf der Seele ein Leben lang.
LEBENSBORNHEIM "Sonnenwiese" Kohren-Sahlis
„Geraubte Kinder – Vergessene Opfer“
Wanderausstellung zum Lebensborn der NS – Erinnerung ans Heim „Sonnenwiese“ in Kohren
In einer Wanderausstellung „Geraubte Kinder – Vergessene Opfer“ im Töpfermuseum Kohren-Sahlis zeigte der gleichnamige Verein aus Freiburg die Geschichte der Lebensbornheime im Nationalsozialismus. Junge Menschen aus Kohren und Umgebung erinnern außerdem an das Heim „Sonnenwiese“. Es war in dem jetzt vom DRK-Wohnheim genutzten Komplex in Kohren untergebracht und wurde 1941 eröffnet. Kinder von norwegischen Frauen und deutschen Besatzungssoldaten, die auf Druck der norwegischen Familien in Lebensborn-Entbindungsheimen abgegeben und nach Deutschland gebracht wurden, lebten dort. Aber auch geraubte Kinder aus Osteuropa, die „germa-nisiert“ werden sollten. Ziel war, „rassenhygienisch wertvolle“ Menschen für die Nazidiktatur her-anzuziehen.
Dass in Kohren öffentlich an das Lebensbornheim erinnert wird, ist auch jungen Menschen zu ver-danken. Im Januar 2017 haben rund 20 Schüler des Internationalen Gymnasiums Geithain in einer Projektwoche das Thema aufgearbeitet und Zeitzeugen befragt.
Kohren steht zu dieser Geschichte. Denn immer wieder kamen ehemalige Kinder oder deren Angehörige in den Ort und haben nirgends einen Hinweis auf das Heim gefunden. Sie mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Die Stadt Kohren hat es bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht geschafft, sich konstruktiv in den Aufarbeitungsprozess der Geschichte des Lebensbornheims in Kohren einzubringen. Durch diese Initiative konnten Antworten auf Fragen zu Lebensborn gefunden werden.
